Wissen & Info
Hier finden Sie Aktuelles zum Thema der kognitiven Beeinträchtigung aus Österreich, Europa und der ganzen Welt

Vorarlberg: Heime besorgt
In Vorarlberg sorgt eine geplante Umstrukturierung der Fördermittel für Pflegepersonal für Unruhe. Die Dornbirner Pflegeheime befürchten, dass weniger Personalstunden zu einer schlechteren Betreuung führen könnten. Das Land betont hingegen, dass keine Kürzungen geplant seien – es gehe vielmehr um eine flexiblere Personalverteilung und moderne Pflegekonzepte. Ziel sei es, Fachkarrieren zu fördern und mehr Betreuungsplätze zu schaffen – ohne Einbußen bei der Versorgung.

Alzheimer-Medikamente wirken besser als gedacht
Neue Langzeitstudien zeigen: Die Alzheimer-Medikamente Lecanemab und Donanemab können den geistigen Abbau bei früher Alzheimer-Demenz über drei bis vier Jahre deutlich verlangsamen. Beide Wirkstoffe, inzwischen in der EU zugelassen, greifen gezielt in die Krankheitsentwicklung ein. Trotz möglicher Nebenwirkungen bieten sie laut aktueller Forschung bis zu 11 zusätzliche Monate im frühen Krankheitsstadium – und damit wertvolle Zeit für Betroffene und Angehörige.

Salzburg: Zeitvorsorge gegen Pflegenotstand
In Salzburg unterstützt der Sozialverein Zeitpolster mit einem innovativen Vorsorgemodell ältere Menschen im Alltag. Freiwillige helfen z. B. beim Einkaufen oder leisten Gesellschaft – und sammeln dafür Zeitguthaben, das sie später selbst für eigene Betreuung nutzen können. Aktuell engagieren sich 340 Helfer:innen in elf Salzburger Regionen. Neue Unterstützer:innen sind jederzeit willkommen.

Bewohnervertretung alamiert: Freiheitsbeschränkungen auf dem Höchststand
Ein Beitrag im Ö1 Journal um acht vom 30.7.2025

EMA empfiehlt weiteres Medikament
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt die Zulassung von Kisunla (Donanemab) – dem zweiten Alzheimer-Medikament, das gezielt in Krankheitsprozesse eingreift. Es kann das Fortschreiten der Demenz im Frühstadium um etwa ein halbes Jahr verlangsamen, wirkt aber nur bei Patient:innen mit leichten kognitiven Einschränkungen. Zugelassen werden soll es nur für Personen mit maximal einer Kopie des Risik Gens ApoE4, da Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen bei zwei Kopien deutlich zunehmen. Die finale Entscheidung trifft die EU-Kommission.

Community Nurses in Österreich
Eine Bestandsaufnahme der Community Nurses im Ö1 Mittagsjournal

DDSA Newsletter Juli 2025
Ob beim bundesweiten Vernetzungstreffen in Wien, der Plattform Demenzstrategie in Linz oder dem Demenzforum in Graz – die vergangenen Monate standen ganz im Zeichen des Austauschs. Fachleute, Betroffene, Angehörige und Engagierte haben gemeinsam diskutiert, voneinander gelernt und Impulse gesetzt.
Unser erster Newsletter 2025 gibt Einblick in unsere Arbeit und Begegnungen – und zeigt: Demenz geht uns alle an. Es braucht Präsenz, Vernetzung und Beteiligung auf allen Ebenen – in Forschung, Politik und Gesellschaft.
Unser erster Newsletter 2025 gibt Einblick in unsere Arbeit und Begegnungen – und zeigt: Demenz geht uns alle an. Es braucht Präsenz, Vernetzung und Beteiligung auf allen Ebenen – in Forschung, Politik und Gesellschaft.

Das Angehörigengespräch – kostenlose Hilfe des Sozialministeriums für pflegende Angehörige
Das Sozialministerium bietet pflegenden Angehörigen kostenlose und vertrauliche Gespräche mit Psycholog:innen an. Ziel ist die Entlastung, Aufarbeitung psychischer Belastungen und Stärkung der Gesundheit.
Für wen?
- Pflegende Angehörige von Pflegegeld-Bezieher:innen.
- Kostenlos und vertraulich
- Bis zu 10 Termine möglich
- Vor Ort, telefonisch oder online
Auch möglich:
Kostenloser Hausbesuch durch diplomierte Pflegefachkräfte zur Beratung und Unterstützung.
Kontakt:
050 808 2087
angehoerigengespraech@svqspg.at
wunschhausbesuch@svqspg.at
Für wen?
- Pflegende Angehörige von Pflegegeld-Bezieher:innen.
- Kostenlos und vertraulich
- Bis zu 10 Termine möglich
- Vor Ort, telefonisch oder online
Auch möglich:
Kostenloser Hausbesuch durch diplomierte Pflegefachkräfte zur Beratung und Unterstützung.
Kontakt:
050 808 2087
angehoerigengespraech@svqspg.at
wunschhausbesuch@svqspg.at

Alzheimer-Tests für Zuhause: Sind Ärzt:innen darauf vorbereitet?
In den USA werden Alzheimer-Bluttests inzwischen direkt an Verbraucher*innen verkauft, oft ohne ärztliche Begleitung. Das soll eine frühe Risikoeinschätzung ermöglichen, birgt aber Risiken wie Fehlalarme, Ängste und Missverständnisse. Die Alzheimer’s Association warnt vor Tests bei beschwerdefreien Personen ohne fachliche Beratung und betont: Diagnostik sollte immer ärztlich begleitet erfolgen.

Albträume lassen uns schneller altern und früher sterben
Regelmäßige Albträume könnten einer neuen Studie zufolge biologisches Altern beschleunigen und das Risiko eines frühen Todes erhöhen. Dies wird mit einem erhöhten Stresshormonspiegel in Verbindung gebracht. Die gute Nachricht: Albträume sind oft behandelbar.

DDSA-Vernetzungstreffen 2025 – Selbsthilfe sichtbar machen
Bei unserem bundesweiten Netzwerktreffen am 4. April 2025 in Wien tauschten sich über 50 Teilnehmende aus Selbsthilfe, Forschung, Pflege, Politik und Zivilgesellschaft zu aktuellen Entwicklungen in der Demenzarbeit aus. Im Fokus standen Strategien für mehr Sichtbarkeit, bessere Vernetzung und die nachhaltige Stärkung der Selbsthilfe als wichtige Partnerin im Umgang mit Demenz.
Zeitungsartikel: „Unerklärlich vergesslich“
Alzheimer bleibt unheilbar. Der Artikel beleuchtet aktuelle Forschung, enttäuschte Hoffnungen bei Medikamenten und die Bedeutung früher Diagnose zur Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität.

Feinstaub, Pestizide und Mikroplastik können Schäden im Gehirn auslösen
Scheinbar geringe Schadstoffmengen können bereits zu einem schleichenden Verlust von Zellen im Gehirn führen – das zeigen neue Studien. Die betroffenen Menschen verlieren das Gedächtnis oder können sich nicht mehr richtig bewegen.

Blog: Demenz und Trauer: Der unsichtbare Schmerz
Im Gastblogbeitrag schreibt Marianne Buchegger über den oft übersehenen seelischen Schmerz und die begleitende Trauer, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bereits ab der Diagnose erleben.

Ergebnisbericht und Folder „Selbsthilfe steht für Leistung“
Im Auftrag der Österreichischen Sozialversicherung und des Fonds Gesundes Österreich hat ÖKUSS eine Übersicht über die vielfältigen Leistungen von Selbsthilfegruppen und -organisationen in Österreich erstellt. Der Ergebnisbericht zeigt die Bandbreite dieser Angebote und steht als Download zur Verfügung.

Beirat für Forschungsprojekt LETHE-AT gesucht
Das Forschungsprojekt LETHE-AT beschäftigt sich mit Demenzprävention durch Lebensstilinterventionen. Dafür wird ein Beirat eingerichtet, der die App-Entwicklung begleitet – mit Blick auf Nutzerfreundlichkeit, Verständlichkeit und ethische Aspekte.
Wichtig: Es handelt sich nicht um eine Studienteilnahme.
Gesucht werden Personen zwischen 50 und 75 Jahren, die
- subjektive Gedächtnisprobleme haben,
- unter leichter kognitiver Beeinträchtigung leiden
- oder ein erhöhtes Demenzrisiko tragen.
Zeitrahmen: 18–24 Monate, 2–3 Treffen pro Halbjahr (online oder vor Ort, Reisekosten werden ersetzt)
Als Dankeschön: Zugang zur digitalen Gedächtnis-App Memofit und Einblicke in aktuelle Forschung.
Kontakt: Johanna Püringer j.pueringer@demenzselbsthilfe.at
Wichtig: Es handelt sich nicht um eine Studienteilnahme.
Gesucht werden Personen zwischen 50 und 75 Jahren, die
- subjektive Gedächtnisprobleme haben,
- unter leichter kognitiver Beeinträchtigung leiden
- oder ein erhöhtes Demenzrisiko tragen.
Zeitrahmen: 18–24 Monate, 2–3 Treffen pro Halbjahr (online oder vor Ort, Reisekosten werden ersetzt)
Als Dankeschön: Zugang zur digitalen Gedächtnis-App Memofit und Einblicke in aktuelle Forschung.
Kontakt: Johanna Püringer j.pueringer@demenzselbsthilfe.at

Länderübergreifende Broschüren zu Demenz veröffentlicht
Die Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) haben im Rahmen eines Erasmus+-Projekts drei gemeinsame Broschüren veröffentlicht. Sie richten sich an politische Entscheidungsträger:innen sowie an Fachkräfte in der Praxis und sollen gute Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum sichtbar machen sowie neue Unterstützungsangebote anregen.
Die Themen:
* Diversität – Herausforderungen bei Demenz
* Demenz mit Beginn im jüngeren Alter
* Finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege und Betreuung bei Demenz
Die Themen:
* Diversität – Herausforderungen bei Demenz
* Demenz mit Beginn im jüngeren Alter
* Finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege und Betreuung bei Demenz

Gürtelrose-Impfung: Unerwarteter Schutz vor Demenz und Herzkrankheiten
Die Gürtelrose-Impfung wird ab 60 empfohlen – doch nur wenige nutzen sie. Studien zeigen: Sie schützt nicht nur vor Herpes zoster, sondern senkt auch das Risiko für Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Warum das so ist, wird noch erforscht. Klar ist: Die Impfung hat mehr Potenzial als gedacht.

Alzheimer Europe startet Umfrage zu Einstellungen gegenüber Teilnahme an Demenzforschung und Datenteilung
Ziel ist es, Motive und Hürden für die Teilnahme besser zu verstehen und Empfehlungen abzuleiten. Alle in Europa lebenden Personen – mit oder ohne Demenz – können anonym teilnehmen. Dauer: ca. 10 Minuten.

Mehrsprachige Informationsvideos für
die 24-Stunden-Betreuung
Zur Unterstützung von 24-Stunden-Betreuer:innen in alltäglichen Betreuungssituationen stellt die Gesundheit Österreich GmbH kurze, praxisnahe Informationsvideos kostenlos zur Verfügung. Die Videos sind in acht Sprachen verfügbar (Deutsch, Rumänisch, Slowakisch, Kroatisch, Bulgarisch, Ungarisch, Polnisch, Englisch) und behandeln zentrale Themen wie Kommunikation, Mobilisation, Hygiene sowie Essen und Trinken.
Zielgruppe: Betreuungskräfte, sondern auch an Angehörige von betreuungsbedürftigen Personen. Sie werden laufend ergänzt und stehen bald auch als kompakte Textversion („One-Minute-Wonder“) zum Download bereit.
Zugänglich auf:
Zu den Videos auf pflege.gv.at
Zu den Videos auf gesundheit.gv.at
Auch auf YouTube abrufbar.
Zielgruppe: Betreuungskräfte, sondern auch an Angehörige von betreuungsbedürftigen Personen. Sie werden laufend ergänzt und stehen bald auch als kompakte Textversion („One-Minute-Wonder“) zum Download bereit.
Zugänglich auf:
Zu den Videos auf pflege.gv.at
Zu den Videos auf gesundheit.gv.at
Auch auf YouTube abrufbar.
26. Mai 2025
Gesundheit Österreich GmbH

Persönliche Assistenz: Langes Ringen um tägliche Hilfe
Persönliche Assistenz ermöglicht Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben. Sie unterstützt bei alltäglichen Aufgaben und wird von den Betroffenen selbst angeleitet.
Der Zugang zur Assistenz ist jedoch ungleich: Jedes Bundesland hat eigene Regeln – viele erhalten nicht genug Unterstützung oder können sie sich nicht leisten.
Ein österreichweit einheitliches System scheiterte bisher an Finanzierung und fehlender Beteiligung der Länder.
Der Zugang zur Assistenz ist jedoch ungleich: Jedes Bundesland hat eigene Regeln – viele erhalten nicht genug Unterstützung oder können sie sich nicht leisten.
Ein österreichweit einheitliches System scheiterte bisher an Finanzierung und fehlender Beteiligung der Länder.

170.000 Menschen in Österreich an Demenz erkrankt
In Österreich leben derzeit rund 170.000 Menschen mit Demenz, zwei Drittel davon sind Frauen. Bis 2050 könnte die Zahl auf über 290.000 steigen. Die häufigste Form ist Alzheimer. Laut Demenzbericht 2025 könnten durch die Reduktion bekannter Risikofaktoren wie Depressionen, Hörprobleme und soziale Isolation bis zu 45 % der Demenzfälle weltweit vermieden werden.

Österreichischer Demenzbericht 2025
Der Demenzbericht 2025 analysiert umfassend die Situation von Menschen mit Demenz in Österreich und ihrer Angehörigen. Er zeigt Entwicklungen seit der Demenzstrategie 2015, beschreibt den aktuellen Stand, nennt Handlungsfelder und zukünftige Bedarfe.
Im Fokus stehen u. a. Prävention, Diagnostik, Therapie, Versorgung, soziale Teilhabe und die Rolle pflegender Angehöriger. Regionale Unterschiede und demografische Trends werden mit Daten unterlegt.
Der Bericht betont den Bedarf an besseren Strukturen und einem national koordinierten, sektorenübergreifenden Vorgehen. Ziel ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Versorgung zukunftssicher zu gestalten.
Im Fokus stehen u. a. Prävention, Diagnostik, Therapie, Versorgung, soziale Teilhabe und die Rolle pflegender Angehöriger. Regionale Unterschiede und demografische Trends werden mit Daten unterlegt.
Der Bericht betont den Bedarf an besseren Strukturen und einem national koordinierten, sektorenübergreifenden Vorgehen. Ziel ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Versorgung zukunftssicher zu gestalten.

Gegen das Vergessen
Über viele Tausend Jahre blieb der Gedächtnisverlust nicht nur ein wissenschaftliches Rätsel – er rührte auch an Tabus. Wurde der Demenz deshalb so spät der Kampf angesagt?

Unsere Obfrau bei der World Health Assembly in Genf
Am 21. Mai 2025 sprach unsere Obfrau Friederike De Maeyer als pflegende Angehörige bei der World Health Assembly. Sie schilderte ihre persönlichen Erfahrungen als Ehefrau eines an Alzheimer erkrankten Mannes und forderte klar: „Papier ist geduldig – es ist Zeit zu handeln.“