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Neurokognitive Beeinträchtigungen
(= Demenz)

Hauptrisikofaktor für eine demenzielle Erkrankung ist das Alter. Aber das Alter allein ist noch keine Demenzursache! Trotzdem fällt gerade bei älteren Personen, die sich kognitiv, in ihrem Verhalten oder in ihrer Persönlichkeit verändern, schnell die Diagnose „senile Demenz“ respektive „Alzheimer“. Demenz ist ein Oberbegriff für Krankheiten, die einen Abbau von Gehirnfunktionen verursachen und damit die Alltagsbewältigung und die Berufsausübung einschränken. Eine Demenz bewirkt aber nicht nur eine Abnahme der Gehirnfunktion und der motorischen Fähigkeiten des betroffenen Menschen, sondern auch eine Veränderung der Wahrnehmung, der Konzentrationsfähigkeit und des Erlebens und der Persönlichkeitsstruktur. Aus all diesen Faktoren kann es zu einer Einschränkung der Selbständigkeit und der Entscheidungsfähigkeit der betroffenen Person kommen.

Das Wissen um die Ursache einer demenziellen Erkrankung ist in jedem Fall entscheidend für die Therapie und den Behandlungserfolg. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Unterstützungsleistungen zu erhalten und möglichst selbstbestimmte Entscheidungen über die Zukunftsvorsorge zu treffen. Erste Ansprechpersonen bei Gedächtnisproblemen sind Hausärzt:innen, Neurolog:innen oder Gedächtnisambulanzen und Memory-Kliniken.

Die Alzheimer-Krankheit als häufigste Ursache einer Demenz (70 %) tritt hauptsächlich bei Menschen über 65 Jahren auf. Sie kann in seltenen Fällen aber auch jüngere Menschen betreffen. Die eindeutigen Ursachen der Krankheit sind nicht geklärt.

© Alexander Püringer
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Leitsymptome

Das Leitsymptom einer Alzheimer-Demenz ist die Gedächtnisstörung, die am Anfang nur das Kurzzeitgedächtnis, später auch das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Im Krankheitsverlauf kommt es darüber hinaus zu weiteren kognitiven und funktionellen Einschränkungen.
Diese Veränderungen schränken die alltagspraktischen Fähigkeiten ein und zeigen sich meist bei:

  • Amts- und Bankgeschäften
  • Benützung öffentlicher Verkehrsmittel und im Straßenverkehr
  • Bedienung technischer Geräte (z.B. Mobiltelefon, Computer,
    Fernbedienungen)
  • Einnahme von Medikamenten
  • Bewältigung des Haushalts bzw. anderer gewohnter Tätigkeiten

 

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Formen kognitiver Beeinträchtigung

Vaskuläre Demenzen bzw. Mischformen (10 bis 20 %) beinträchtigen die Leistungsfähigkeit, die Konzentration und die Aufmerksamkeit, und können zu Stimmungsschwankungen führen.

Weitere Demenzformen sind die Lewy Body Demenz und die Frontotemporale Demenz (FTD) mit einem häufig früheren Beginn.

Sekundäre Demenzformen entwickeln sich aus anderen Grunderkrankungen, die sich auf die Gehirnleistung auswirken (wie z.B. Stoffwechselstörungen, Vergiftungen, Autoimmunerkrankungen).

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Zahlen und Entwicklung

In Österreich leben derzeit rund 150.000 Erkrankte. Die Prognose für das Jahr 2050 spricht von rund 300.000 Patienten. Demenzielle Erkrankungen können jeden treffen! Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Derzeit werden ca. 80 % der Erkrankten über lange Zeit zu Hause betreut und gepflegt, wobei 80 % der Pflegenden Frauen sind.