Schrift verkleinern Schrift vergroessern

Beitrag zur Kampagne „Selbsthilfe wirkt.“

Meine Mama hat das besondere Glück, eine persönliche Assistenz zu haben.

Ich bin Nina, bin 32 Jahre und lebe zusammen mit meinem Freund in Wien.

Meine Mama, ist bereits länger von Demenz betroffen, führt aber ein sehr eigenständiges Leben. Natürlich braucht sie hier und da Hilfe und Unterstützung im Alltag. Gemeinsam mit meiner älteren Schwester schau ich, dass wir Mama so gut wie möglich weiterhelfen können, wobei meine Schwester den bürokratischen/finanziellen Teil übernimmt und ich mich eher auf die Unterstützung bei Freizeitaktivitäten und allfälligen Dingen konzentriere. Das kann das Erstellen von Wegbeschreibungen, die Begleitung zu einer Veranstaltung oder auch eine ganze Reisebuchung betreffen. Und manchmal ist es auch einfach nur das gemeinsame Testen eines neuen Lokals.

 

Meine Mama hat das besondere Glück, eine persönliche Assistenz zu haben, wodurch meine Schwester und ich sehr entlastet werden und meine Mama im Alltag nicht nur auf professionelle, sondern auch auf sehr freundschaftliche Art und Weise unterstützt wird. Das wissen wir sehr zu schätzen, denn in Österreich ist das leider noch keine Selbstverständlichkeit.

 

Meine Mama geht sehr offen mit ihrer Erkrankung um und hat sie sich damals gleich auf die Suche nach einer Selbsthilfegruppe gemacht, die es auch mir als Angehörige ermöglicht, mich besser zu informieren und mich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Für mich ist es eine große Beruhigung zu wissen, dass Mama viele Menschen um sich hat, die sich mit Demenz gut auskennen, weil sie zum Teil selbst betroffen sind – als Angehörige oder Erkrankte. Durch den Austausch findet man in der Gruppe jederzeit Hilfe und Unterstützung – das gilt auch für mich als Angehörige.

 

Mittlerweile habe ich persönlich einen ganz anderen Blick auf dieses Thema und bin auf Veränderungen und Einschränkungen sensibilisiert. Zugegebener Weise war Demenz früher nie ein größeres Thema bei uns und so ist es auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis – das versuche ich zu ändern.

 

Aktuell engagiert sich meine Mama im Verein Alzheimer Austria und in der Europäischen Arbeitsgruppe von Menschen mit Demenz, daher ist sie viel unterwegs, was für mich die bislang größte Veränderung seit Beginn ihrer Krankheit darstellt. Es ist schwerer geworden, gemeinsame Termine zu finden. Doch im Grund bin ich darüber froh, denn meine Mama hat eine große und sinnvolle Aufgabe übernommen, die ihr sichtlich guttut. In ihrem Krankheitsbild merke momentan kaum gravierende Veränderungen, bis auf eine Unsicherheit beim Gehen und schlechtes Gleichgewicht, daher bin ich wachsamer geworden, wenn wir zusammen unterwegs sind.

Natürlich mach ich mir manchmal Sorgen, ob ich in der Zukunft selbst von Demenz betroffen sein könnte, und da auch schon meine Oma erkrankt war, trage ich sicher ein erhöhtes Risiko. Doch es macht mir Mut zu sehen, was trotz Demenz noch alles möglich ist, wenn man Unterstützung hat und die richtige Zugangsweise zur Krankheit findet – und hierzu habe ich bereits einige bemerkenswerte Persönlichkeiten kennenlernen dürfen, die mir als Beispiel dienen.

Ich bin sehr froh, dass meine Mama so positiv mit ihrer Erkrankung umgeht! Und sie ist nach wie vor dieselbe – meine Mama mit all ihren tollen Eigenschaften.

trennlinie

Helfen Sie uns die Kampagne zu verbreiten

Unterstützen Sie uns bei der Verbreitung unserer Kampagne und tragen Sie dazu bei, positive Veränderungen zu bewirken! 

1) Folgen Sie unserer Kampagne auf Facebook und teilen Sie unsere Inhalte auf Facebook, WhatsApp und anderen Netzwerken.

2) Drucken Sie die Plakate selbst aus um sie in Ihren Räumlichkeiten aufzuhängen. 

Gemeinsam können wir zeigen, dass Selbsthilfe eine kraftvolle Wirkung hat. Jeder Beitrag zählt und jede geteilte Botschaft trägt dazu bei, mehr Menschen zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zur Selbsthilfe aufzuzeigen.

Wir sagen Danke für Ihre Unterstützung.